
Wiedervereinigung und Fest der Bevölkerung
Die Feierlichkeiten für die dänische Wiedervereinigung werden fortgesetzt und reichen in das Jahr 2021 hinein, wo auch das große Fest in Mitte Juni stattfindet!
Kriege sind grauenhaft - sie können jedoch auch befreiend sein!
Als Deutschland den 1. Weltkrieg (1914-18) verliert, erhält die Grenze Dänemarks, die seit dem verlorenen Krieg 1864 an dem Fluss „Kongeåen“ in Jütland verläuft, neue Aufmerksamkeit.
Es wird beschlossen, dass die Bevölkerung in Nord- und Südschleswig zu den Wahlurnen gerufen wird und über die Landeszugehörigkeit der Zukunft abstimmt. Die Landbevölkerung stimmt Nordschleswig wieder nach Dänemark. Wer weiß, ob es ohne den 1. Weltkrieg überhaupt zu einer Volksabstimmung gekommen wäre?
Der Königsritt
Am 10. Juli 2020 ist es 100 Jahre her, dass das weiße Pferd, Malgré Tout, König Christian X über die Kongeå-Grenze bei „Frederikshøj“ trug und damit die Wiedervereinigung Südjütlands mit Dänemark markierte. Auf die Webseite Filmcentralen.dk können Sie Aufnahmen dieses historischen Ereignisses sehen. Die Wiedervereinigung wurde mit einem großen Fest für die Bevölkerung in der Königsschanze am 11. Juli 1920 gefeiert und an dem 100-Jahrestag sollte dieses Ereignis mit einem Fest auf Dybbøl Banke für alle wiederholt werden. Das Corona Virus hat dies leider verhindert und das Datum ist deshalb auf Mitte Juni 2021 verlegt worden. Das genaue Datum wird im September 2020 bekannt gegeben.
Die Gedenksteine
Überall in Dänemark wurden Gedenksteine für die Wiedervereinigung errichtet und von den insgesamt 600 Gedenksteinen, befinden sich 40 Stück in der Sønderborg Kommune. Ein besonderer Stein steht im Dorf Lavensby (Nordals), darauf steht u.A.: mit 150 dänischen Stimmen gegen 1 Deutsche. Ein anderer Stein ist der bei Kruså, hierauf steht geschrieben: Hier traf Christian X die Dänen aus dem Süden am 12·7·1920 - Ihr sollt nicht vergessen werden! (Her mødte Christian X de danske syd fra den 12·7·1920 - I skal ikke blive glemt!)
Die Minderheit
Als die Grenze von dem ”Kongeå” zu der heutigen Stelle verlegt wird, entsteht auf beiden Seiten eine Minderheit. Auf der dänischen Seite wohnen die Deutschgesinnten überwiegend in den größeren Städten, unter anderem in Sønderborg, wohin ein Teil der deutschen Marine verlegt sowie eine Kaserne und eine Marineschule gebaut worden waren. Auch heute noch sieht man in der Stadt Sønderborg Spuren der deutschen Einwohner in Form von Jugendstilhäusern. Auch den meisten unserer Leuchttürme sind während der deutschen Herrschaft errichtet worden.
Heute haben wir in der Sønderborg Kommune nicht nur deutsche Kindergärten, Schulen und eine Bücherei, sondern auch ein Museum, dass über die deutsche Geschichte und Kultur erzählt - von der großen Zeit unter der deutschen Herrschaft bis zu der heutigen Zeit als Minderheit. Zurzeit ist das Deutsche Museum für Nordschleswig jedoch auf Grund von Renovierung und Ausbau geschlossen und wir freuen uns auf die neue Ausstellung bei der Wiedereröffnung am Samstag d. 8. August 2020.
Events und weitere Informationen
Der Verein „Grænseforeningen“ wurde 1920 gegründet und hat zur Aufgabe die dänische Gesinnung auf beiden Seiten der Grenze zu unterstützen. Das 100-jährige Jubiläum im Jahr 2020 wird mit einer neuen Webseite, mit der Herausgabe eines Buches über den Verein und deren Aufgaben sowie mit dem neuen und unterhaltsamem Quiz-Spiel „Lige til grænsen“ gefeiert.
Die Wiedervereinigung wird 2020 markiert und gefeiert, unter anderem mit einer neuen Ausstellung im Museum Schloss Sønderborg und in der Dybbøl Mühle sowie mit Events in der Sønderborg Kommune. Eines der großen Ereignisse ist der Royal Run, die am 12. September 202 statt findet, wo mehr als 17.000 Teilnehmer zusammen mit Kronprinz Frederik durch Sønderborg laufen. Das ganze kulminiert in dem großen Fest in Mitte Juni 2021.
Das Programm für Events in ganz Dänemark finden Sie vom 10. Januar 2020 auf der Webseite Genforeningen2020.dk. Einen Teil der Events in der Sønderborg Kommune finden Sie auf der Homepage Sonderborg.dk. Beide Internetseiten sind aktualisiert betreffend Änderungen bzw. abgesagten Events.

Foto:Genforeningen2020